Wer aber ständig auf das vollkommene Gesetz Gottes achtet – das Gesetz, das uns frei macht – und befolgt, was es sagt, und nicht vergisst, was er gehört hat, den wird Gott segnen. (Jakobus 1,25 NL)
Gott hat uns für unser Leben eine unfehlbare Richtlinie gegeben – sein Wort. Doch kann diese Wahrheit, die uns frei machen soll, aufgrund unserer Voreingenommenheit und unserer Selbstsucht verschleiert werden. In der westlichen Kirche des 21. Jahrhunderts sehe ich fünf Haupthindernisse, die unser Verständnis und die Umsetzung des Wortes Gottes beeinträchtigen:
Es besteht die Tendenz, dass man die Lehre zum Selbstzweck macht. Geistliche Reife besteht nicht darin, biblische Prinzipien zu verstehen, sondern geistliche Reife bedeutet Charakter. Wenn das, was wir als Wahrheit erkennen, keine Auswirkun-gen auf unsere Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen hat, dann ist etwas grundlegend falsch (vgl. 1. Timotheus 1,5). „Blosses Wissen macht überheblich. Was uns wirklich voranbringt, ist die Liebe.“ (1. Korinther 8,1 NGÜ).
Wir können viel in der Bibel über Gott lernen und ihn trotzdem nicht kennen. Vor seiner Bekehrung kannte Paulus das Gesetz, aber er erkannte Gott nicht in Jesus Christus, als er ihn sah. Wir sind nicht aufgefordert, uns in einen Lehrsatz zu verlieben, sondern wir sollen Jesus Christus selbst lieben.
Wir werden oft ermutigt, Bibelverse auswendig zu lernen, statt biblisch zu denken. Unser Vorbild sollte sein: „Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns.“ (Johannes 1,14 NGÜ). Wir sollen das Wort Gottes umsetzen. Unser Leben soll durch das Wort Gottes umgestaltet und erneuert werden.
Wir hören das Wort Gottes oft, setzen es jedoch nicht um. Der Wille Gottes wird vereitelt, weil die Menschen so gebildet sind, dass Gehorsam kein Thema mehr ist. Jesus lehrte: „Ihr wisst das jetzt alles; glücklich seid ihr zu nennen, wenn ihr auch danach handelt.“ (Johannes 13,17 NGÜ).
Wie die Pharisäer, so neigen auch wir dazu, die Gebote Gottes zu vernachlässigen und uns an menschliche Traditionen zu halten (vgl. Markus 7,8). Ich denke, dass das eines der grössten Probleme darstellt, das unsere heutigen Gemeinden betrifft. Oft werden junge Theologen als ‘neuer Wein’ – voller Begeisterung, Gott gemäss der Wahrheit seines Wortes zu dienen – in Gemeinden eingesetzt, die ‘alten Weinschläuchen’ gleichen (gegründet auf menschlichen Traditionen). Dies hat dann katastrophale Auswirkungen für beide Parteien.
“Herr, erneuere mich heute durch Dein Wort. Ich will nicht nur in der Erkenntnis, sondern auch in meiner Liebe zu Dir wachsen.”
Source: https://www.freedominchrist.eu



