Gottes Angesicht suchen

Ich erinnere mich, dass du gesagt hast: “Suchet meine Nähe.« Und ich habe geantwortet: »Herr, dich suche ich.“ Psalm 27,8 (NLB)

«Falls am Morgen die Sonne scheint, tue ich es.»
«Falls er selber die Türe öffnet, weiß ich, dass er der Richtige ist.»
«Falls ich das Fach Weltmission bestehe, weiß ich, dass ich Missionar werden soll. Falls ich es nicht bestehe, werde ich Pastor in einer lokalen Gemeinde.»

Es ist uns allen klar, dass dies keine guten Überlegungen sind, doch wie oft spielen sich solche Szenarien in unseren Gedanken ab. Diese Vorschläge werden als ‚ein Fell auslegen’ vor dem Herrn bezeichnet oder ‚ein Zeichen fordern’.

Die Bezeichnung Fell kommt aus der Geschichte Gideons. In Richter 6 wird Gideon von Gott gerufen die Israeliten von den Midianitern zu befreien. Gideon fragt sich, ob Gott überhaupt mit den Israeliten ist (Vers 13), und er zweifelt an seinen eigenen Fähigkeiten (Vers 15). Deshalb bittet er Gott um ein Zeichen (Vers 17), was ihm gewährt wird.

Dann befiehlt ihm Gott, die Altäre Baals niederzureißen. Weil Gideon Angst hat, am Tag hinzugehen, geht er in der Nacht.

Und wieder fragt er sich, ob es wirklich Gottes Wille ist, die Israeliten zu befreien. Dieses Mal legt er geschorene Wolle auf den Boden. Wenn Gott Israel tatsächlich befreien will, soll die Wolle am Morgen nass und der Boden rundherum trocken sein.

Am nächsten Morgen trifft genau dies ein. Das sollte Gideon doch eigentlich inneren Frieden geben, oder? Nein. Um absolut sicher zu sein und in der Hoffnung, dass Gott nicht zornig wird, bittet er Gott nochmals um ein Zeichen. Diesmal soll jedoch die Wolle trocken und der Boden nass sein.

Solches Verhalten ist nicht gerade heldenhaft. Aber Gott antwortet auf Gideons Bitte. Dazu reduziert er noch Gideons Armee auf 300 Mann.

Das Wesentliche an dieser Aufzeichnung ist, dass Gott – und nicht der Mensch – der Befreier ist. Gott wählte einen Mann, der verzweifelt nach Bestätigung suchte, und reduzierte eine Armee auf eine so kleine Truppe, dass der Erfolg nur Gott zuzuschreiben war.

Die Wolle war kein Zeichen des Vertrauens, sondern genau das Gegenteil. Und es war auch kein Mittel, um Gottes Willen zu erkennen. Gott hatte Gideon schon gesagt, was er zu tun hatte. Gideon zweifelte an Gottes Zuverlässigkeit genau wie wir, wenn wir um ein Zeichen bitten, nachdem er uns schon seinen Willen mitgeteilt hat.

«Ein Zeichen verlangt diese Generation, die doch böse ist und sich von Gott abgewandt hat» (Matthäus 12,39; NGÜ).

Lasst uns als Gottes Volk seine Gegenwart suchen.

“Herr, vergib mir, dass es Zeiten gab, in denen ich lieber Zeichen suchte statt Deiner Gegenwart. Ich weihe mich heute ganz dem Leben im Glauben nach Deinem Wort”.

Source: http://www.freedominchrist.eu

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